Dicke Luft

Luftverschmutzung - Der schleichende Tod

Luftverschmutzung ist unsichtbar, aber gefährlich. Der Dreck in der Luft wird vor allem durch menschliches Handeln erzeugt. Feinstaub und Stickstoffdioxid sind Luftschadstoffe, die in unseren Städten in erster Linie durch den Kraftfahrzeugverkehr entstehen. Beide Schadstoffe können schwere Folgen für die Gesundheit haben

Feinstaub

Feinstaub ist ein komplexes Gemisch fester und flüssiger Partikel und ist für das Auge nicht sichtbar. An manchen Tagen kann man ihn bei bestimmten Wetterlagen in Form einer „Dunstglocke“ wahrnehmen. Bei Feinstaub unterscheiden Wissenschaftler*innen zwischen Partikeln mit einem maximalen Durchmesser bis 10 Mikrometern (PM10) und ultrafeinem Feinstaub mit einem Durchmesser bis 2,5 µm (PM2,5).

Hauptverursacher von Partikelemissionen in Ballungsgebieten ist vor allem der Straßenverkehr. Dabei gelangt Feinstaub aus Motoren, vorrangig aus Dieselmotoren, in die Luft. Aber auch beim Bremsen sowie durch Reifenabrieb und das Aufwirbeln von Staub auf den Straßenoberflächen erzeugt der Straßenverkehr Feinstaub.

Die Regierung von Oberbayern benennt in ihrer fünften Fortschreibung des Luftreinhalteplans für München als Hauptquelle von Feinstaub des Typs PM10 in der Stadt mit großem Abstand den Kfz-Verkehr (52 Prozent). Andere Verursacher von Feinstaub diesen Typs wie Hausbrand (26 Prozent) und sonstiger Verkehr (12 Prozent) folgen weit abgeschlagen (siehe Abbildung). Damit ist wie in anderen Großstädten auch in München der Straßenverkehr der Hauptverursacher.

Feinstaub (PM10)-Quellverteilung im Stadtgebiet München

Stickstoffoxide / Stickstoffdioxid

Stickstoffdioxid gehört zu den Stickstoffoxiden. Dies sind gasförmige Verbindungen, die aus den Atomen Stickstoff (N) und Sauerstoff (O) bestehen. Das Element Stickstoff ist ein Grundbaustein der Natur. Es ist als Nährstoff für alle Lebewesen unentbehrlich.

Stickstoffoxide hingegen sind hochgradig schädlich für Mensch und Umwelt.

Stickstoffoxide – insbesondere Stickstoffdioxid – reizen und schädigen die Atmungsorgane. Erhöhte Konzentrationen in der Atemluft haben einen negativen Effekt auf die Lungenfunktion von Kindern und Erwachsenen. Sie wirken außerdem an verschiedenen Stellen der Atmosphäre. Sie tragen maßgeblich zum Abbau von Ozon in der Stratosphäre bei, spielen als klimawirksame Gase eine Rolle bei der globalen Erwärmung, sind Verursacher sauren Regens und spielen eine Rolle bei der Entstehung von Smog.

Stickstoffoxide entstehen als Produkte unerwünschter Nebenreaktionen bei Verbrennungsprozessen. Die Hauptquellen von Stickstoffoxiden sind Verbrennungsmotoren und Feuerungsanlagen für Kohle, Öl, Gas, Holz und Abfälle. In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die bedeutendste Quelle von Stickstoffoxiden (NOx).

Der Anteil von Stickstoffdioxid nimmt in den letzten Jahren an vielen verkehrsnahen Messstellen zu, was dem erhöhten Direktausstoß von Stickstoffdioxid durch Dieselfahrzeuge mit Oxidationskatalysator zugeschrieben wird. Ballungsgebiete und Städte mit hohem Verkehrsaufkommen sind von daher am stärksten von den Auswirkungen von Stickstoffdioxid betroffen.

Wie beim Feinstaub hat die Regierung Oberbayern in ihrer fünften Fortschreibung des Luftreinhalteplans für München als Hauptquelle von Stickstoffoxiden in der Stadt mit großem Abstand den Kfz-Verkehr ausgemacht. Andere Verursacher von Stickstoffoxiden wie Hausbrand (15 Prozent), sonstiger Verkehr (15 Prozent) und Industrie (12 Prozent) folgen weit abgeschlagen (siehe Grafik). Damit ist wie in anderen Großstädten auch, in München der Straßenverkehr Hauptverursacher von Stickstoffoxiden.

Stickstoffoxid-Quellverteilung im Stadtgebiet München